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AVIVA-BERLIN.de 9/19/5784 - Beitrag vom 27.04.2006


Yiddish Summer Weimar
Sarah Ross

Vom 11. Juli bis 10. August 2006 findet erneut das Weimarer Festival rund um jüdische Musik und Kultur statt. Ab sofort ist das Programm online abrufbar und auch Anmeldungen werden nun angenommen.




Was früher die Klezmer Wochen Weimar waren, ist heute der Yiddish Summer Weimar. Vier Wochen lang kommen auch in diesem Sommer wieder KünstlerInnen und MusikerInnen aus den USA, Moldawien, der Ukraine und darüber hinaus zusammen, um in einem einzigartigen, einmonatigen Festival und intensiven Workshopprojekt die ausdrucksstarke jiddische Kultur Bessarabiens vorzustellen.

Vom 11. Juli bis 10. August 2006 werden insgesamt 14 einzigartige Jam-Sessions, 7 große Konzerte, ein ausgelassener Tanzball und sieben Workshops auf dem Festivalprogramm stehen, die von 22 erfahrene LehrerInnen aus 7 Nationen geleitet werden. Erstmals wird es in diesem Jahr einen Kurs für Klezmer-AnfängerInnen geben, der für diejenigen geeignet ist, die zwar ein Instrument beherrschen, sich aber noch nie mit jiddischer Musik beschäftigt haben.
Die Website des Festivals Jiddischer Kultur (www.yiddish-summer-weimar.de) informiert Sie ab sofort über das Programm und die Teilnahmebedingungen.
Seit einigen Tagen werden Anmeldungen für die Workshops angenommen.

Bessarabien ist sowohl ein real existierender wie auch mythischer Ort.
Es ist die Heimat der größten KlezmermusikerInnen, Geburtsort des jiddischen Theaters und die Wiege des jiddischen Volksliedes. Daher wird die Region im diesjährigen Yiddish Summer Weimar den zentralen Fokus aller Veranstaltungen bilden. Mit Hilfe bessarabischer MusikerInnen, SängerInnen und TänzerInnen, die heute in Moldawien, der Ukraine, Israel oder den USA leben, werden sich die TeilnehmerInnen in Lied-, Tanz- und Instrumentalworkshops in die Geschichte und Kultur der Juden und Nichtjuden Bessarabiens vertiefen und ganz praktisch untersuchen, wie diese sich selbst verstanden haben und wie sie sich gegenseitig beeinflussten. Auf diese Weise gewinnt man einen ganz individuellen Zugang zur reichen Kultur dieses Gebietes, das einen Teil des heutigen Moldawiens und der Ukraine umfasst, und von einer Vielzahl von Völkern beeinflusst wurde:
Den Griechen, Rumänen, Ungarn, Türken, Wallachen, Russen, Juden, Zigeunern, Bulgaren und andere, die hier sesshaft waren oder Station machten.

Neben den verschiedenen Workshops für erfahrene bzw. fortgeschrittene MusikerInnen, wird es zudem auch Lied- und Tanzworkshops für Nicht-MusikerInnen, einen Workshop zum Lernen von Musik ohne Noten sowie einen Jiddisch-Sprachkurse für AnfängerInnen und Fortgeschrittene geben. Wie immer wird der tägliche Unterricht durch abendliche öffentliche Jam Sessions in Weimarer Cafes, durch Konzerte, Tanzabende, Filme, Vorträge und vieles mehr ergänzt.

Der Programmdirektor des Yiddish Summers Weimar, Alan Bern, gibt dem Gedanken der Interkulturalität 2006 ein größeres Gewicht: Daher werden ergänzend zu den regelmäßig in Weimar lehrenden renommierten KünstlerInnen auch der Klarinettist German Goldensteyn (Bessarabien/USA), der Sänger Arkadi Gendler (Ukraine), der Sänger und Songwriter Efim Chorny (Moldawien), der Tanzmeister Nicolae Grinbincea (Moldawien) und viele andere in Weimar zu Gast sein. Michael Alpert und Zev Feldman geben ebenso Einblick in Geschichte und Ethnographie Bessarabiens, wie in Jiddischen Tanz.

Zum ersten Mal gewährt der Yiddish Summer Weimar 2006 auch Stipendien. MusikerInnen aus Osteuropa soll damit die Teilnahme am Festival ermöglicht werden, auch wenn ihre finanziellen Möglichkeiten dies eigentlich nicht zulassen würden. Finanziert werden die Teilnehmergebühr und die Unterbringung der StipendiatInnen. Anmeldeschluss für die Stipendien ist der 10. Mai 2006.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.yiddish-summer-weimar.de



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Beitrag vom 27.04.2006

Sarah Ross